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Wärmedämmung am Haus – sinnvolle Maßnahmen

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In Zeiten von hohen Energiekosten und knapper werdender fossiler Brennstoffe hat die Wärmedämmung von Häusern eine besondere Bedeutung. Nicht zuletzt eine Pflicht zur Wärmepumpe setzt eine gute Dämmung voraus, damit diese effektiv und somit günstig arbeiten kann. Viele Teile des Hauses lassen sich nachträglich dämmen, um vor der Erwärmung oder Auskühlung zu schützen. Es gibt viele Möglichkeiten, eine Bestandsimmobilie innen und außen wirkungsvoll zu dämmen. Diese sinnvollen Maßnahmen sollten Hauseigentümer berücksichtigen.

Die Dämmung der Fassade ist in bestimmten Fällen verpflichtend

Sind die Außenwände des Hauses ungedämmt, führt eine gut durchgeführte Wärmedämmung mit modernen Materialien zur Verringerung des Wärmeverlusts. Die Wärmedämmung ist in bestimmten Fällen sogar verpflichtend. Diese Verpflichtung ist im Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt, das die Energieeinsparverordnung (EnEV) abgelöst hat. Für eine optimale Dämmung der Fassade ist es entscheidend, dass der sogenannte U-Wert erreicht wird.

Zu den gängigen Möglichkeiten zählen zum Beispiel die Kerndämmung bei einem zweischaligen Mauerwerk, ein Mauerwerk mit speziellem Wärmedämmputz, ein Mauerwerk mit einem modernen Wärmedämmverbundsystem (WDVS) oder ein Mauerwerk mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade (VHF).

Die Kerndämmung bei einem zweischaligen Mauerwerk kostet Hausbesitzer zwischen 20 und 50 Euro pro Quadratmeter. Für ein Wärmeverbundsystem entstehen Kosten von 115 bis 195 Euro pro Quadratmeter. Mit 220 bis 340 Euro pro Quadratmeter ist die Vorhangfassade am teuersten.

Bei älteren Gebäuden können die Fassaden auch von innen gedämmt werden

Bei bestimmten Gebäudetypen ist das Dämmen der Fassade nicht möglich und in einigen Fällen sogar untersagt. Das Anbringen der Dämmung von innen ist zum Beispiel bei Häusern möglich, die unter Denkmalschutz stehen oder wenn ein Sichtmauerwerk besteht. In einigen Fällen ist es auch technisch einfach nicht möglich, die Fassade von außen zu dämmen.
Bei der Dämmung der Hauswände von innen kommen verschiedene Verbundsysteme zum Einsatz.

Auch Verbundplatten, auf denen Dämmstoff und Deckplatte verklebt sind, lassen sich als Dämmsystem im Innenbereich einfach einbauen. Wer mit einer Unterkonstruktion arbeiten möchte, kann als Dämmstoff Mineralwolle, Polystyrol oder Holzfaser verwenden. Auch der Einsatz von Zellulose, Schafwolle, Hanf oder Schaumglas ist möglich. Die verwendeten Dämmstoffe sollten nie dicker als 8 cm sein. Die Dämmung von innen kostet Hausbesitzer je nach System zwischen 50 und 100 Euro pro Quadratmeter.

Fenster und Glastüren sind die Schwachstellen bei der Wärmedämmung

Im Zuge einer Wärmedämmung, lohnt es sich auf jeden Fall, neue Fenster und eine Terrassentür zu kaufen. Die Fenster und Glastüren sind in älteren Immobilien sehr oft nur einfach verglast. Durch einen Quadratmeter Glasfläche geht bei diesen Gebäuden bis zu fünfmal mehr Wärme verloren als durch eine Wandfläche in der gleichen Größe. Auch doppelt verglaste Fenster und Türen sind nicht immer dicht. Ob die eingebauten Fenster Schwachstellen aufweisen, ist leicht herauszufinden:

  • die Scheiben der Fenster beschlagen von innen
  • an den Rändern und Ecken bildet sich Kondenswasser
  • auf dem Fensterbrett steht Kondenswasser
  • bei geschlossenen Fenstern ist ein Luftzug spürbar

Die Fenster sind laut Experten die größten Schwachstellen des Hauses, was den Wärmeschutz betrifft. Kunststofffenster mit einer Dreifachverglasung kosten den Hauseigentümer zwischen 350 und 450 Euro pro Quadratmeter. Holzfenster in der gleichen Glasqualität sind pro Quadratmeter nochmals um etwa 100 Euro teurer.

Dachboden dämmen
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Das Dämmen des Dachbodens spart jede Menge Energie

Wärme steigt bekanntlich nach oben. Es ist daher besonders wichtig, dass der Dachboden des Hauses gedämmt wird. Das Dämmen spart Energie, erhöht den Wohnkomfort und ist außerdem gut für das Klima. Gedämmt werden entweder der komplette Dachboden oder die obere Geschossdecke. Wenn der Dachboden nicht dem Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 : 2013-02 entspricht, ist die Isolierung sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Falls der Dachboden unbeheizt ist und dies auch in der Zukunft bleibt, wird in der Regel die obere Geschossdecke gedämmt. Eine komplette Dachdämmung ist nur zu empfehlen, wenn das Dachgeschoss in naher Zukunft als Wohnraum genutzt werden soll. Die Dachbodendämmung mit der Dämmung der Geschossdecke zu kombinieren, ist nicht zweckmäßig. Der Aufwand ist zu groß und die Einsparung zu gering.

Zum Dämmen des Dachbodens oder der Geschossdecke eignen sich Materialien wie Zellulose, Mineralwolle, Hanf, Perlite und Schafwolle sowie Holzfasern, expandiertes Polystyrol (ESP) und Polyurethan (PUR). Abhängig vom Aufbau der Dämmung beginnen die Preise bei 15 bis 50 Euro pro Quadratmeter. Soll die obere Geschossdecke begehbar sein, ist mit Kosten von 30 bis 100 Euro pro Quadratmeter zu rechnen.

Die Dämmung des Kellers ist von der Nutzung abhängig

Sind die Fußböden im Untergeschoss immer kalt, ist dies ein klares Zeichen, dass die Kellerdecke nicht gedämmt ist. Die Kälte kommt zustande, weil die Räume im Keller meistens nicht beheizt sind. Die Kälte dringt dann durch die ungedämmte Kellerdecke. Eine ideale Lösung für dieses Problem sind Dämmplatten, die entweder an die Kellerdecke geklebt oder geschraubt werden. Einfache Dämmplatten kosten im Handel zwischen 5 und 10 Euro pro Quadratmeter.

Wird der Kellerraum beheizt und soll als Hobby- oder Partyraum genutzt werden, gestaltet sich die Dämmung aufwändiger. Damit der Raum ein angenehmes Klima hat, müssen die Wände, der Boden und die Decke gedämmt werden. Das Dämmen der Wände und des Bodens kostet circa 100 Euro pro Quadratmeter. Die Dämmung der Decke kann zwischen 60 und 90 Euro pro Quadratmeter kosten.

Heizungsleitungen und Warmwasserleitungen geben Wärme ab

In einem Haus sind viele Meter an Heizungs- und Warmwasserleitungen verlegt. Sind diese Leitungen aus Metall nicht gedämmt, verpufft Tag für Tag viel Energie. Die nachträgliche Dämmung der Heizungs- und Warmwasserleitungen ist einfach durchzuführen. Für die Rohre und Leitungen eignen sich Rohrisolierungen aus Kunststoff, Kautschuk und Mineralwolle. Liegen die Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen in unbeheizten Räumen und sind frei zugänglich, besteht eine Dämmpflicht.

Auch die dazugehörigen Armaturen müssen gedämmt werden. Leitungen, die unter Putz liegen, sind von dieser Dämmpflicht ausgenommen. Sollten die Rohre und Leitungen bereits gedämmt sein, muss die bestehende Dämmung nicht ersetzt werden. Auch dann nicht, wenn das Dämmmaterial nicht den gesetzlichen Vorschriften entspricht. Die genauen Anforderungen an das Dämmmaterial ist in der EnEV 2014 aufgeführt. Die Rohrisolierung schlägt mit 6 bis 12 Euro pro Meter zu Buche.

Fazit

Das Dämmen der verschiedenen Gebäudeteile ist durch die hohen Energiekosten wichtiger denn je. Eine optimale Dämmung spart viel Energie und schont das Klima und den Geldbeutel. Viele Arbeiten beim Dämmen können in Eigenregie ausgeführt werden. Dadurch werden zusätzliche Kosten gespart.

Quellen:
https://www.gev-versicherung.de/ratgeber/waermedaemmung-nachtraeglich/
https://www.heizung.de/ratgeber/daemmung/dachboden-isolieren-gruende-kosten-und-nutzen.html
https://www.energieheld.de/daemmung/kellerdaemmung
https://www.energie-experten.org/bauen-und-sanieren/fenster/alte-fenster/fenster-austauschen

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