Wer sich für einen Wintergarten entscheidet, sollte sich überlegen, wie der zusätzliche Raum genutzt werden soll. Eine der günstigsten Optionen ist der Kalt-Wintergarten. Neben der Isolierung ist dessen Hauptzweck der Wetterschutz, insbesondere im Sommer und die Überwinterung von Pflanzen. In vielen Städten und Orten dürfen Wintergärten jedoch nicht ohne zusätzliche Baugenehmigung an bestehende Häuser angebaut werden und auch Preis- und Materialauswahl spielen beim Kauf eine tragende Rolle. Was genau dahinter steckt, zeigt dieser Artikel.
Das Wichtigste in Kürze
- Kalt-Wintergärten sind eine günstigere Alternative zum Warm-Wintergarten und eignet sich gut für die Überwinterung von Pflanzen.
- Kalt-Wintergärten müssen nicht der Energieverordnung entsprechen und benötigen keine zusätzliche Dämmung.
- Ein Kalt-Wintergarten muss in der Regel nicht baulich genehmigt werden und kostet im Schnitt 750 Euro pro Quadratmeter.
Was genau ist ein Kalt-Wintergarten?
Der Kalt-Wintergarten schafft es, ohne Beheizung auszukommen und ist als unbeheizter Wintergarten vor allem im Sommer gut geeignet oder zur Überwinterung von bestimmten Pflanzenarten. Es ist zudem eine kostengünstige Alternative zu teuren Warm-Wintergärten. Der große Vorteil von Kalt-Wintergärten ist, dass diese nicht isoliert und gedämmt werden müssen, um die Energieeinsparverordnung zu erfüllen.
Natürlich kann der Kalt-Wintergarten an warmen Herbsttagen und im Frühjahr und Sommer auch als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden. Solche Wintergärten sollten daher am besten an der Südseite des Gebäudes angelegt werden, um genug Sonnenstrahlen abzufangen. Der Raum eines Kalt-Wintergartens kann demnach auf vielfältige Weise genutzt werden und ist in Fachgeschäften in mehreren Standardgrößen erhältlich.
Vorteile des Kalt-Wintergartens:
- zusätzlicher Raum für die Pflanzenüberwinterung
- Baugenehmigung ist in der Regel nicht erforderlich
- ein Kalt-Wintergarten wird ohne Fundament gebaut
- kostengünstiger Kauf
- dient als Sichtschutz zwischen Wohnzimmer und Außenwelt
- reduziert Lärm von draußen
Welche Materialien werden bei einem Kalt-Wintergarten verwendet?
Der Kalt-Wintergarten ist ungedämmt, kommt also ohne Isolierung aus, sodass der Raum von den Sonnenstrahlen erwärmt werden muss. Für das Dach ist eine leichte Aluminiumkonstruktion ausreichend. Ungedämmte Aluminiumprofile sind ideal für eine leichte Konstruktion und stabile, tragende Bauelemente. Holzkonstruktionen werden bei Wintergärten grundsätzlich selten gewählt, da diese zusätzliche Pflege benötigen und eine geringere Witterungsbeständigkeit vorweisen.
Benötigt man bauliche Genehmigungen?
In bestimmten Stadtteilen kann von der Genehmigungspflicht abgesehen werden, wenn der Kalt-Wintergarten nicht als Wohnraumerweiterung genutzt wird. Sobald der Wintergarten nicht beheizt werden muss, kommt man in der Regel ohne das übliche Baugenehmigungsverfahren aus. Der Versuch, ohne Genehmigung einen Kalt-Wintergarten zu schaffen und später eine bauliche Verbindung zum Wohnraum herzustellen, sollte jedoch unterlassen werden. Bauvorschriften auf diese Weise zu umgehen, kann mit Bußgeldern bis zur Anordnung eines Abrisses des Wintergartens geahndet werden.
Wie unterscheidet sich der Kalt-Wintergarten von einem herkömmlichen beheizten Wintergarten?
Neben dem genannten Kalt-Wintergarten gibt es ebenso Warm-Wintergärten und Mittelwarm-Wintergärten. Diese müssen über die Energieverordnung mit speziellem Dämmmaterial ausgestattet sein und über ein ausgeklügeltes Klima- und Heizsystem verfügen. Während der Heizperiode sollte die Temperatur im Warm-Wintergarten nicht unter 20 Grad liegen. Dadurch kann dieser ganzjährig als Lebensraum genutzt werden und ist gleichermaßen für tropische und südländische Pflanzen geeignet.
Neben dem warmen Wintergarten gibt es auch einen mäßig warmen Wintergarten. Beim Heizen liegen die Temperaturen zwischen 12 und 19 Grad und sind demnach deutlich geringer. Auch hier sind die Anforderungen an die Wärmedämmung geringer. Eine bauliche Genehmigung ist jedoch in den meisten Fällen erforderlich.
Mit welchen Kosten ist bei einem Kalt-Wintergarten zu rechnen?
Preislich bewegt man sich mit einem solchen Bauvorhaben bei etwa 750 Euro pro Quadratmeter. Geht man von einer Größe von etwa 20 Quadratmetern aus, würde der Kalt-Wintergarten etwa 10.000 bis 25.000 Euro kosten. Ein mittelwarmer Wintergarten liegt bereits in einem Preissegment von etwa 15.00 bis 50.000 Euro. Die Baukosten für einen Warm-Wintergarten betragen in der Regel etwa 50.000 bis 100.000 Euro.
Fazit
Wer nicht auf das praktische Glashaus verzichten möchte, dieses aber allen voran im Sommer und für die Pflanzen nutzt, ist mit einem Kalt-Wintergarten mit Sicherheit gut beraten und spart sich dabei behördliche Wege und Geld.