Ein neuer Job oder eine neue Liebe wartet in einer anderen Stadt? Oder passt der Wohnraum nicht mehr zu den eigenen Ansprüchen? Gründe für einen baldigen Hausverkauf gibt es viele. Doch wann kommt das einstige Zuhause im Idealfall auf den Markt? Einfluss auf diese Entscheidung nimmt die wirtschaftliche Lage. Ebenso ergibt ein Blick auf die Jahreszeit Sinn.
Wie die EZB und der Erfolg beim Hausverkauf zusammenhängen
Wer mit dem baldigen Hausverkauf liebäugelt, wirft zunächst einen Blick auf die Konjunktur. Großen Einfluss auf den Erfolg beim Verkauf eines Hauses nimmt schließlich der Leitzins. Über diesen bestimmt in der EU die Europäische Zentralbank, kurz EZB.
Vereinfacht sagt der Leitzins aus, wie günstig Geld ist. Er entscheidet über die Konditionen, zu denen sich eine Bank Geld von der Zentralbank leiht. Ist er niedrig, erhalten die Geldinstitute günstigere Kredite bei der EZB. Ihrerseits bieten sie ihren Kunden ansprechende Kreditkonditionen.
Insbesondere für den Hausverkauf spielt der Leitzins darum eine Rolle. Der Grund: Mehr potenzielle Käufer erhalten bei einem niedrigen oder negativen Leitzins ein günstiges Kreditangebot ihrer Bank. Gleichzeitig macht ein Leitzins von weniger als einem Prozent Sparen unattraktiv.
Damit steigt die Chance, einen Käufer für das bisherige Zuhause zu finden.
Andererseits erschwert ein hoher Leitzins den baldigen Hausverkauf. Er bedeutet, dass Banken höhere Kreditzinsen verlangen. Das macht den Abschluss eines Immobilienkredits teurer und damit schwieriger.
INFO: 2024 ging die Inflation in Deutschland langsam zurück. Die Europäische Zentralbank senkte daher gleich zweimal in einem Jahr den Leitzins. |
Warum sich Hausverkäufe im Frühling lohnen
Ein Haus zu verkaufen und schnell Käufer dafür zu finden, klingt zunächst unkompliziert. Denn Frankfurt am Main zeigt sich am Immobilienmarkt dynamisch. Es besteht eine hohe Nachfrage nach Einfamilien, Mehrfamilienhäusern und Eigentumswohnungen.
Allerdings kann die Jahreszeit dem baldigen Hausverkauf einen Strich durch die Rechnung machen.
Zwar gibt es keine „lahme Jahreszeit“, wenn es um Immobilienverkäufe geht. An einem grauen Wintertag fällt es jedoch tendenziell schwer, ein Haus ansprechend zu präsentieren. Das gilt für die Fotos im Exposé sowie für die Hausbesichtigung.
Daher ergibt es Sinn, den Hausverkauf auf den Frühling zu legen. Sobald der Garten wieder grünt und blüht, zieht insbesondere der Außenbereich mehr Blicke auf sich. Dadurch stellen sich Kaufinteressenten leichter vor:
- wie sie Balkon oder Terrasse dekorieren,
- wo sie neue Beete anlegen,
- wie die Kinder auf der Wiese spielen,
- in welcher Gartenecke sie in der warmen Jahreszeit grillen.
Ebenso beeinflussen die Lichtverhältnisse im Frühling den Hausverkauf positiv.
Oft finden Hausbesichtigungen nachmittags oder abends statt. Im Winter geht die Sonne jedoch bereits vor 17.00 Uhr unter. Fällt kein natürliches Licht in die Räume, wirken sie schnell klein und beengt.
Ab März bleibt die Sonne mindestens bis 18.00 Uhr am Himmel. An sonnigen Spätnachmittagen präsentieren die bisherigen Hauseigentümer ihre Immobilie im sprichwörtlich richtigen Licht.
Was gibt es beim Hausverkauf im Sommer zu beachten?
In den Sommerferien zieht es Familien in den Urlaub. Dadurch fehlt die Zeit, ein Haus zu besichtigen. Dennoch sind Hausverkäufe im Sommer nicht aussichtslos. Schließlich beginnt rund die Hälfte der Kaufinteressenten zu diesem Zeitpunkt mit der Suche nach dem passenden Eigenheim.
Sonnenschein und ein üppig grüner Garten wirken sich positiv auf den ersten Eindruck aus, den ein zum Verkauf stehendes Haus hinterlässt. Damit sich die Gäste einer Hausbesichtigung auch in den Innenräumen wohlfühlen, helfen die folgenden Tipps:
- Um zu verhindern, dass sich Hitze anstaut, vor der Hausbesichtigung alle Räume lüften.
- Rollläden trotz des blendenden Lichtes offenlassen, damit die Räume größer und freundlicher aussehen.
- Bereits im Eingangsbereich Erfrischungen auf einem Tisch bereitstellen.
Im Sommer bleibt es draußen bis in die Abendstunden hell. Sinn ergibt es, eine Hausbesichtigung auf die Zeit nach 19.00 Uhr zu verlegen.
Die Sommerhitze klingt dann langsam ab. Auch die Temperatur in den Räumen sinkt. Die Besichtigung gestaltet sich für die Kaufinteressenten dadurch angenehmer.
Tipps für den Hausverkauf im Winter
Ein blühender Garten rund ums Haus entfällt in der kalten Jahreszeit als visuelles Verkaufsargument. Zudem schlagen grauer Himmel und nasskaltes Wetter schnell auf die Stimmung. Die Voraussetzungen, um im Winter ein Haus zu verkaufen, scheinen schlecht zu sein.
Ein Grund zum Aufatmen: Zu jeder Jahreszeit suchen Menschen Häuser. Kaufinteressenten zum eigenen Angebot zu locken, wenn Hausverkäufer:
- im Exposé im Sommer sowie im Winter geknipste Fotos vom Haus einfügen,
- die Hausbesichtigung auf den Vormittag oder den frühen Nachmittag legen und
- die Lichtverhältnisse im Haus an die Jahreszeit anpassen.
Licht nimmt großen Einfluss darauf, ob Zimmer ansprechend wirken. Fehlt es im Winter an Sonnenlicht, schaffen künstliche Lichtquellen Abhilfe.
Sinnvoll ist es, die Räume im Winter vollständig auszuleuchten. In großen Zimmern reicht eine einzelne Deckenleuchte nicht aus. Zusätzliche Standleuchten oder Tischleuchten ergänzen die Beleuchtung.
Zwar wirkt ein warmweißes Licht gemütlich, jedoch führt eine zu warme Lichtfarbe dazu, dass Zimmer optisch an Weite verlieren. Durch ein trübes Schlaglicht von oben droht in Räumen mit viel Mobiliar zudem ein ungünstiger Schattenwurf.
Damit das Haus bei einer Besichtigung auch im Winter im richtigen Licht erstrahlt, empfehlen sich Leuchtmittel, die Tageslicht imitieren. Eine Lichtfarbe von mindestens 5.500 Kelvin kommt infrage.
Fazit
Ob ein baldiger Hausverkauf Erfolg verspricht, beeinflusst hauptsächlich die Konjunktur. Ein niedriger Leitzins erhöht die Chance, schnell Käufer für das eigene Haus zu finden. Ebenso nimmt die Jahreszeit auf den Immobilienverkauf Einfluss. In Frühling und Sommer fällt es meist leichter, Häuser ansprechend zu präsentieren.