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Garage oder Carport – Vor- und Nachteile

© U. J. Alexander / stock.adobe.com

Im Sommer spendet er kühlenden Schatten, während er im Winter vor Frost und Schneefall schützt. Ein privater Unterstand für das Fahrzeug geht mit zahlreichen Vorteilen einher. Während sich die klassische Garage früher einer hohen Popularität erfreute, konnte sich ein Carport als günstige Konstruktion zunehmend als Alternative etablieren. Welches Gebilde sich eher lohnt, hängt dabei von verschiedenen Faktoren wie der Platz- und Kostenfrage ab.

Das Wichtigste in Kürze

  • Garagen bieten einen erhöhten Schutz vor Diebstahl und Vandalismus
  • Versicherungskosten sinken durch Bereitstellung einer Garage als privaten Stellplatz
  • Carports punkten als kostengünstige Alternative zur Garage
  • Die Einholung einer Baugenehmigung entfällt im Falle eines Carports

Garage oder Carport – Faktoren bei der Entscheidungsfindung

Platzbedarf

Egal ob Garage oder Carport, ein privater Unterstand für das Fahrzeug lässt nicht nur die monatlichen Kosten für die Kfz-Versicherung sinken, sondern bietet dem Fahrzeug einen allumfassenden Schutz vor Elementarschäden. Obgleich beide Konstruktionen demselben Zweck dienen, gibt es elementare Unterschiede in der Bauweise. Gegensätzlich zur Garage besitzt ein Carport nämlich eine offene Bauweise. Ein wichtiger Faktor zur Entscheidungsfindung ist demnach unter anderem der Platzbedarf. Oft entscheidet bereits die Grundstücksgröße darüber, welche Konstruktion Platz auf dem eigenen Grundstück findet. Garagen besitzen einen erhöhten Platz- und Planungsbedarf. Vor dem Bau ist etwa der Kontakt mit dem ansässigen Bauamt sowie unter Umständen die Einholung einer Baugenehmigung vonnöten. Obgleich sowohl für den Carport als auch für die Garage ein stabiles Fundament notwendig ist, besitzen Erstere einen vehement verringerten Platzanspruch.

Baugenehmigung

Für beide Konstruktionen ist grundsätzlich eine Bauanzeige notwendig. Die Genehmigung ist nur unter bestimmten Voraussetzungen erforderlich, etwa dann, wenn der Carport oder die Garage größer als 50 Quadratmeter sind. Die genauen Regelungen unterscheiden sich abhängig vom Bundesland. Im Gegensatz zu Carports müssen sich Garagen nahtlos ins Straßenbild einfügen, ebenfalls sind gesetzlich bestimmte Abstände zu Nachbargrundstücken einzuhalten.

Kosten

Ein ebenfalls wesentlicher Faktor zur Entscheidungsfindung ist die Kostenfrage. Aufgrund des geringeren Planungsbedarfs und der geringeren Materialkosten verursacht der Bau eines Carports deutlich geringere Kosten als die Errichtung einer Garage. Während Fertigsets schon für erschwingliche Beträge erhältlich sind, entstehen beim Bau einer qualitativen Garage gerne Kosten in fünfstelliger Höhe. Zu den wichtigsten preisgestaltenden Faktoren gehören etwa das gewünschte Material, die Größe, Anschlüsse für Wasser und Strom sowie Sonderwünsche und Schließsysteme. Die Gesamtkosten unterscheiden sich daher abhängig von individuellen Aspekten erheblich und lassen sich grob überschlagen:

  • Stahlgarage: 2.000 bis 5.000 Euro
  • Betongarage: 6.000 bis 9.000 Euro
  • Holzgarage: 2.000 bis 4.000 Euro
  • Mauergarage: 10.000 bis 15.000 Euro

Neben den reinen Baukosten entstehen im Falle einer Garage zusätzliche Kosten für die Zufahrt. Eine beauftragte Fachfirma hier für eine Zufahrt von einer Größe von 60 Quadratmetern Kosten in Höhe von knapp 4.000 Euro. Nicht zuletzt kommen Kosten für die Verlegung benötigter Anschlüsse wie Strom und Wasser dazu. Hier belaufen sich die Kosten auf knapp 1.500 Euro für Basisanschlüsse.
Auch die Kosten für einen Carport unterscheiden sich abhängig von individuellen Gestaltungswünschen. Etwaige Preise hängen beispielsweise vom Material sowie der Größe des Carports ab:

  • Carport aus Aluminium: 1.500 bis 5.000 Euro
  • Carport aus Holz: 500 bis 1.500 Euro
  • Doppelcarport aus Holz: 1.000 bis 2.000 Euro

Zusätzlich zu den reinen Materialkosten können sich zu einem hochwertigen Carport optionale Kosten dazugesellen, etwa Kosten für ein Fundament, die Verlegung von Bodenbelägen sowie die Einrichtung einer Beleuchtung.

Vorteile einer Garage im Überblick

Grundsätzlich bietet eine Garage aufgrund seiner massiven und geschlossenen Bauweise einen erhöhten Sicherheitsstandard. Neben einem Schutz vor Wind und Wetter ist das Fahrzeug gegen Diebstahl und Vandalismus geschützt, wodurch sich die Kosten der Kfz-Versicherung minimieren lassen. Die Maße der Garage lassen sich individuell an den benötigten Platzbedarf anpassen. Da die Garage eine geschlossene Bauform aufweist, ist das Fahrzeug zudem keinen Schmutzpartikeln oder Pollen aus der Luft ausgesetzt. Befindet sich die Garage direkt als Anbau am Haus, fungiert sie zudem als Klimapuffer.
Der direkte Zugang zum Haus spart die Kosten für eine Wand und deckt einen Teil der Fassade. Garagen lassen sich zudem individuell erweitern. Durch Vertiefungen oder Erhöhungen lässt sich so kostengünstig ein Zusatzraum gewinnen, der sich beispielsweise als Lager- oder Hobbyraum nutzen lässt. Auch wirtschaftlich ist eine Garage gewinnbringend nutzbar. Das Dach einer Garage eignet sich optimal zur Platzierung von Solaranlagen, während das Untergeschoss einer Garage beispielsweise ausreichend Platz für eine Regenwasseranlage bietet.

Nachteile einer Garage

In der Regel steigen Kosten für eine moderne Garage in den fünfstelligen Bereich. Ebenfalls leiden Garagen aufgrund der geschlossenen Bauweise unter einer schlechten Durchlüftung. In einigen Fällen macht die Bauweise die Installation einer Belüftungsanlage erforderlich, da stehende Luftfeuchtigkeit sonst zu Korrosion und Beschädigungen am Fahrzeug führen kann. Zudem weist das Unterfangen eine erhöhte Planungsnotwendigkeit auf.

Vorteile eines Carports im Überblick

Auch ohne Belüftungsanlage bietet ein Carport auch bei einseitig geschlossener Bauweise eine gute Durchlüftung, während das Überdachung das Fahrzeug gezielt vor Witterungseinflüssen schützt. Durch die gute Durchlüftung ist eine rasche und vollständige Abtrocknung des Fahrzeugs nach Fahrten durch Nässe gewährleistet. Basismodelle sind bereits für einen sehr geringen Preis ab 1.000 erhältlich und dienen als günstige Abstellflächen. Aufgrund des sehr geringen Eigengewichts und der einfachen Konstruktion passt sich ein Carport einfacher den Bodengegebenheiten an. Neben einer vereinfachten Montage bietet ein Carport zudem die vereinfachte Möglichkeit einer Demontage bei Nichtgebrauch und weist somit mehr Flexibilität auf.
Ein Carport lässt sich auch ohne umfassende Kenntnisse vollständig in Eigenarbeit errichten. So lassen sich Kosten für Personal sparen.

Nachteile eines Carports

Selbst ein hochwertiger Carport schützt nicht vor Pollen oder Sandpartikeln in der Luft. Ebenfalls sind Carports nicht in den Versicherungsklauseln zur Absenkung der Versicherungskosten durch einen privaten Unterstand erfasst. Es besteht kein umfassender Schutz vor Diebstahl oder Vandalismus. Die offene Gestaltung und freie Zugänglichkeit erlaubt Tieren wie Mardern einen Zugang zum Motorraum. Im Winter schützt ein Carport ebenfalls nicht ausreichend vor Frost und zugefrorenen Fenstern.

Fazit

Vor allem auf enger bemessenen Grundstücksflächen oder im Falle eines unkonventionellen Grundrisses haben sich Carports aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und flexiblen Bauweise als ideale Alternative zur Garage etabliert. Auch sind Regelungen zu Abständen gelockert. Im Zweifelsfall besteht die Möglichkeit einer Kombination, welche die Vorzüge einer Garage und eines Carports vereint.

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