Angesichts ständig steigender Energiekosten denken immer mehr Hausbesitzer darüber nach, ihre Immobilie mit einer Solaranlage auszustatten. Bei neu gebauten Objekten ist eine solche Anlage fast schon Standard. Doch inzwischen gibt es verschiedene Formen der Solaranlage – da fällt die Entscheidung manchem schwer. Wir geben Tipps zur Auswahl.
Grundlagen der Solarenergie
Die Sonne ist die Quelle fast der gesamten verfügbaren Energie auf der Erde. Die Sonnenenergie stammt von den nuklearen Reaktionen im Zentrum der Sonne, wo die Temperatur rund 15 Millionen Grad Celsius beträgt. Hier geschieht die Fusion, wobei die Wasserstoffatome sich verbinden. Dadurch entsteht Helium und große Mengen der Energie werden freigesetzt. Diese Energie verbreitet sich in der Form von Licht und Wärme im Weltall, und ein kleiner Teil kommt auch auf die Erde.
Die Sonnenenergie bzw. Solarenergie ist der Ausgangspunkt der meisten uns bekannten Energiequellen, sie lässt sich aber auch direkt nutzen. Unter optimalen Bedingungen kann man auf der Erdoberfläche 1 KW/m² gewinnen. Der reale Wert hängt von der Lokalität, Jahres- und Tageszeit und den Wetterbedingungen ab.
Die wichtigsten Prinzipien der direkten Ausnutzung der Solarenergie sind:
- Solarkollektoren – zur Vorbereitung des heißen Wassers und das Erwärmen der Räume
- Photovoltaik – zum direkten Wandel der Sonnenenergie in elektrische Energie
Nutzung von Solarkollektoren
Solarkollektoren werden in der Regel auf das Dach montiert. Sie sorgen für das Aufwärmen des Wassers beim sonnigen Wetter. Beim schlechten Wetter können sie in der Kombination mit einem elektrischen Wasserwärmer verwendet werden.
Systeme für die Heizung des Brauchwassers können offen oder gesperrt sein. Bei den offenen Systemen fließt das Wasser direkt durch den Kollektor auf dem Dach. Bei gesperrten Systemen sind die Kollektoren mit einem Frostschutz gefüllt. Gesperrte Systeme können daher auch dort verwendet werden, wo die Außentemperaturen unter 0 °C fallen. Während des Tages beim schönen Wetter kann das Wasser nur in den Kollektoren aufgewärmt werden. Beim schlechten Wetter wird das Aufwärmen durch Kollektoren unterstützt und der Verbrauch von Haushaltsstrom reduziert.
Weitere Nutzungsmöglichkeiten
Es gibt Kollektoren, die direkt die Luft aufwärmen. Die Luft zirkuliert durch die Kollektoren, auf diese Weise wird die Energie auf die Luft übertragen. Die erwärmte Luft wird dann in die gewünschten Räume geleitet und dient zur Erhaltung der Temperatur. Mit Hilfe von Kombination der Luft- und Wasserheizung kann eine große Ersparnis erreicht werden.
Die Solarstromanlage kann durch eine Photovoltaikanlage, einen Solarstromspeicher (mehr dazu gleich) bzw. eine Wärmepumpe ergänzt werden. So ergibt sich die maximale Rendite, und die Solarstromanlage amortisiert sich zügig. Natürlich sollte eine solche Anlage von einem Fachbetrieb installiert werden.
Solaranlage mit oder ohne Speicher wählen?
Eine Solaranlage mit Speicher unterscheidet sich von einer Anlage ohne Speicher hauptsächlich in der Art und Weise, wie der erzeugte Strom genutzt und gespeichert wird. Die Anlage ohne Speicher speist den erzeugten Solarstrom direkt in das Hausnetz ein, wo er sofort verbraucht oder ins öffentliche Netz eingespeist wird, falls der aktuelle Verbrauch geringer ist als die Produktion. Dies bedeutet, dass man vor allem tagsüber von der Solaranlage profitiert, in den Abend- und Nachtstunden aber auf Netzstrom angewiesen ist.
Die Solaranlage mit Speicher hingegen verfügt über einen zusätzlichen Akku, z. B. einen BYD Batteriespeicher (den meisten Menschen eher bekannt als E-Auto-Hersteller), der überschüssigen Strom zwischenspeichert, so dass dieser zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden kann. Dadurch steigt der Eigenverbrauchsanteil des erzeugten Stroms erheblich, da auch in sonnenarmen Zeiten oder nachts Solarenergie zur Verfügung steht. Dies reduziert die Abhängigkeit vom Netzbetreiber und senkt langfristig die Stromkosten.
Allerdings sind Anlagen mit Speicher durch die enthaltenen Akkus in der Anschaffung teurer. Letztere haben zudem nur eine begrenzte Lebensdauer. Dennoch kann sich die Investition lohnen, insbesondere bei steigenden Strompreisen und sinkenden Einspeisevergütungen, wenn mehr selbst erzeugter Strom genutzt wird.
Ob eine Solaranlage mit oder ohne Speicher mehr Sinn macht, hängt aber vor allem vom eigenen Stromverbrauch und dem Wunsch nach mehr Unabhängigkeit vom Energieversorger ab.